2009 haben wir uns bei startsocial e. V. für ein Beratungsstipendium beworben. Der Wettbewerb fördert besonders vielversprechende soziale Projekte durch Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und sozialem Bereich. Die Schirmherrschaft von startsocial hat die Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Im Rahmen der verliehenen Stipendien wurden 2009 von 400 Bewerbern 100 Projekte jeweils drei Monate von einem Beraterteam bei der Umsetzung und Weiterentwicklung unterstützt. Cocon e. V. konnte dieses Beratungsstipendium 2009 gewinnen.
Im Mittelpunkt der Beratung standen folgende Beratungskriterien: soziale Wirksamkeit, Nachhaltigkeit, wirtschaftliche Effiziienz, sowie Übertragbarkeit. Nach dem Einreichen unseres Abschlussberichtes, konnten wir in allen Bereichen die Noten Hervorragend, Gut und Sehr Gut erreichen.
Darüber hinaus erhielten wir von den Juroren noch schriftliche Bewertungskommentare, die wir an dieser Stelle veröffentlichen:
1. Juror
Liebe Frau Welle, lieber Herr Breiholz,
herzlichen Glückwunsch zu ihrem fein ausgearbeiteten Abschlussbericht und im Namen von startsocial recht herzlichen Dank für Ihr großes Engagement. An Ihrem Konzept schätze ich besonders die gute Strukturierung (formal) und inhaltlich, dass es sich um ein neues und soweit ich verstanden habe, auch einmaliges Angebot handelt. Die Tatsache, dass es sich um ein spezielles, eher für eine Randgruppe gerichtetes Angebot handelt, finde ich besonders lobenswert. Und durch die präventive Wirksamkeit kann das Projekt auch weit in die gesamte Gesellschaft hineinwirken.
Sehr gut gefällt mir die Übertragbarkeit des Konzeptes, durch den gut strukturierten Aufbau ist es auch für einen Laien wie mich, gut verständlich, übersichtlich und gelungen.
Die von Ihnen gesteckten Ziele sich in der Kommunikation und der Finanzplanung zu verbessern, sind Ihnen eindeutig gelungen. Die Coachingphase haben Sie wirklich gut genutzt.
Als Anregung kann ich Ihnen eigentlich nur noch mitgeben, dass Sie auch nach startsocial weitermachen mit ihrem Projekt, vielleicht versuchen Ihr Konzept in andere Städt publik zu machen und so noch erfolgreicher sein werden.
2. Juror
Sie decken mit Ihrere Projektidee einen echten Bedarf und widmen sich einer schwierigen Aufgabe. Die tragenden Kräfte in Ihrer Projektumsetzung sind sehr engagiert und sichern bestimmt eine hohe Qualität der Arbeit. Aus dem Antrag wird deutlich, dass Sie sich auf einen breiten Erfahrungsschatz stützen können. Das ist eine gute Sache und ich ziehe meinen Hut zu ihrem Mut, die Ihnen bekannte und nicht leichte Aufgabe zu übernehmen.
3. Juror
Mit Ihrer Projektidee haben Sie sich bewusst eine Zielgruppe ausgesucht, die nicht im Zentrum des gesellschaftlichen Interesse steht un daher kaum Hilfe erfährt.
Ihr Mut und Ihr Engagement für Gefangene verdienen großen Respekt. Der systemische Ansatz ist hervorragend geeignet Ihrer Zielgruppe und deren Umfeld nachhaltig zu helfen und präventiv zu wirken. Zudem verfügen Sie über die nötigen therapeutischen Kompetenzen und Erfahrungen, um Ihr Angebot professionell umzusetzen. In der Beratungsphase konnten Sie wichtige Weichen für die weitere Projektarbeit stellen und haben bereits gute Erfolge erzielt. Die Idee, über Google Grants weitere Mitarbeiter und Spenden zu gewinnen, ist sehr innovativ.
Ihr Konzept ist sehr klar und schlüssig formuliert. Die Idee ist prinzipiell auch auf andere Orte und JVAs gut übertragbar. Versuchen Sie Ihr Konzept langfristig auch auf andere JVAs auszudehnen. Denken Sie dabei nicht nur an die Ausweitung Ihrer Vereinsstrukturen, sondern auch über mögliche Kooperationen mit anderen Einrichtungen. Evtl. wäre es sinnvoll, Konzept und Erfahrungen über Weiterbildungsangebote seitens Ihres Vereins auf andere Einrichtungen und Vereine zu transferieren.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.
4. Juror
Klar, deutlich, treffend und innovativ, wenn Sie da dran bleiben, gewinnen Sie andere JVAs ebenso und können sich über ganz Baden-Württemberg vergrößern. Tolle Unterstützung!